Geschichte des ACEB
Das Kulturarchiv Unterengadin ist am 8. April 2010 in den Lokalitäten des Schlosses Tarasp gegründet worden. Dies war ein ganz spezieller Anlass.
Das Thema, ein Kulturarchiv im Unterengadin gründen zu wollen, ist im Vorstand der PEB immer wieder diskutiert worden. Das Problem lag in der Suche nach einer geeigneten Lokalität für die Archivierung von alten Dokumenten. Der PEB – Vorstand und auch das Sekretariat der PEB waren der grossen Notwendigkeit eines Kulturarchivs bewusst. Bereits in den 80iger Jahren wurde versucht etwas Geeignetes zu finden, dies aber ohne Erfolg. Je länger man wartete, um so mehr Dokumente wurden mit dem Abfall entsorgt, dies war den PEB-Gremien bewusst. Nachdem einzelne besorgte Einwohner dem Vorstand der PEB dies auch schriftlich bekundeten, hat man sich intensiver mit diesem Problem befasst. Man vertrat die Idee, dass ein Kulturarchiv im Zentrum der Region zu stehen kommen sollte. In diesem Fall war das natürlich in Scuol. Die Kombination Archiv und Museum wäre eine ideale Lösung gewesen. Da das Museum d’Engiadina Bassa geeignete Räumlichkeiten nicht anbieten konnte, ist man zum Schluss gekommen, der Bürgergemeinde die Anfrage für den Ausbau des Heustalles des Armenhauses zu stellen. Dieses Haus befindet sich neben dem Museum und wäre ideal gelegen. Ein Architekt wurde dann beauftragt, einen geeigneten Vorschlag mit Verbindung zum Museum d'Engiadina Bassa auszuarbeiten. Als der PEB-Vorstand über die Kosten des Ausbaus informiert wurde – es hätte rund Fr. 900‘000.— gekostet – hat man sich vom Projekt distanziert. Erneut fragte man die Gemeinden der Region ob nicht geeignete Lokalitäten vorhanden wären. Herr Rolf Zollinger von Vulpera, hat dann solche Räume in der Villa Erica als Provisorium angeboten. Zins musste nicht entrichtet werden, eine kleine Jahrespauschale für die Heizung wurde angerechnet. So wurde mit Herrn Zollinger eine provisorische Vereinbarung getroffen und der Sekretär bekam vom Vorstand der PEB ein Arbeitspensum für die Archivierung der geretteten Akten des am 27. Mai 1989 abgebrannten Hotel Waldhaus in Vulpera. Nach langem Suchen einer definitiven Lösung, hat die Gemeinde Tschlin das alte Schulhaus von S-chadatsch zwischen Strada und Martina vorgeschlagen. Die Schulzimmer sind sehr geräumig und geeignet für die Vorbereitung und Archivierung der Dokumente, so dass der PEB Vorstand die Übernahme dieser Lokalitäten beschloss. Zins verlangte die Gemeinde nicht, die Heizungs- und Infrastrukturkosten musste der Mieter selber übernehmen. Der PEB-Vorstand wünschte, dass ein Verein gegründet wird, damit die Organisation, unabhängig von der Region, geführt werden konnte. Eine finanzielle Unterstützung wurde von der PEB zugesichert.
In der Folge hat der Sekretär der PEB, Peder Rauch, die Statuten für einen Verein vorbereitet und am 8. April 2010 erfolgte im Schloss Tarasp die Gründungsversammlung. Der Gründer wollte nicht im Vorstand des Vereins mitmachen. Er hat aber in der Person von Domenic Scharplatz, damals auch Präsident der Stamparia Strada, den ersten Präsidenten finden können.